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Die Papiere werden nicht eingereicht, und kein Richter hört den Fall, aber immer mehr erwachsene Kinder lassen sich von ihren Eltern scheiden, wodurch der Kontakt oft völlig abgebrochen wird. Was ist die Ursache für die zunehmende Entfremdung zwischen Eltern und Kindern? Fachleute, die mit Familien arbeiten, haben einige Ideen, und Tausende von Menschen haben ihre Erfahrungen online ausgetauscht. Endgültige Antworten sind vielleicht schwer zu finden, aber es ist ziemlich einfach, ein Gefühl für einige der Probleme zu bekommen.
Wenn das Kind den Kontakt zu den Eltern abbricht.
Auf der Website Estranged Stories können sowohl Eltern als auch ihre erwachsenen Kinder Umfragen über ihre Entfremdung ausfüllen. Die Ergebnisse können überraschend sein. Zum einen sind die Eltern, die sich entfremdet haben, älter als man erwarten würde, wobei über ein Drittel in die Altersgruppe der 70-80-Jährigen fällt. Auf die Frage nach der Beschreibung der Eltern-Kind-Beziehung vor der Spaltung gaben die erwachsenen Kinder am häufigsten die Antwort „moralische Verpflichtung“. Die zweithäufigste Antwort lautete „unbeständig und/oder nicht eng“. Auf die Frage, ob sie eine gewisse Verantwortung für die Entfremdung tragen, sagte etwas mehr als die Hälfte Ja.
Ein weiterer interessanter Bereich betrifft die Frage, ob die Kinder dem abgeschnittenen Elternteil jemals „konkret“ die Gründe für die Entfremdung mitgeteilt haben. Über 67% sagten, dass sie es getan haben. Dies ist ein umgekehrtes Spiegelbild der Antwort der Eltern in einer ähnlichen Umfrage, in der über 60% sagten, dass ihnen die Gründe für die Entfremdung nie mitgeteilt wurden. Diese Diskrepanz spiegelt die Schwierigkeiten wider, die Eltern manchmal bei der Kommunikation mit erwachsenen Kindern haben.
Eine britische Umfrage ergab, dass Kinder in der Regel diejenigen sind, die den Kontakt abbrechen. Tatsächlich stellten die Forscher fest, dass Mitglieder der jüngeren Generation den Bruch etwa zehnmal häufiger initiierten als Mitglieder der älteren Generation.1
Die Gründe für Konflikte mit erwachsenen Kindern sind unterschiedlich. Einige erwachsene Kinder haben aufgrund einer traumatischen Kindheit die Beziehung zu ihren Eltern abgebrochen: Sie wurden missbraucht oder sind mit Eltern aufgewachsen, die Alkoholiker oder Drogenkonsumenten waren.1 Gelegentlich sind Familienstreitigkeiten wegen Geld ausgebrochen. In der Mehrzahl der Fälle sind die Gründe für die Entfremdung jedoch nicht so eindeutig geklärt. Dennoch tauchen bestimmte Themen in Kommentaren von erwachsenen Kindern, die sich von ihren Eltern scheiden lassen, immer wieder auf.
„Du warst kein guter Elternteil“
Manche Kinder haben das Gefühl, dass sie nicht ausreichend geliebt oder gefördert wurden.1 Manchmal liegt das daran, dass sie in einer Zeit oder Kultur aufgewachsen sind, in der offene Liebesbekundungen keinen Wert hatten. Manchmal liegt es daran, dass es ihren Eltern wirklich schwer fiel, ihre Gefühle auszudrücken. Gelegentlich fühlen sich erwachsene Kinder immer noch verletzt von Episoden, die Jahre zurückliegen, Episoden, die den Eltern vielleicht nicht einmal bewusst sind.
„Du hast unsere Familie auseinander gebracht“
Die Scheidungskinder geben häufig der einen oder anderen Partei die Schuld an der Scheidung.1 Manchmal ist dies auf das zurückzuführen, was ihnen von dem einen oder anderen Elternteil mitgeteilt wurde. Selbst wenn die Scheidungsparteien zivilrechtlich haften bleiben, geben die Kinder oft dem einen oder anderen Partner die Schuld. Nachdem erwachsene Kinder selbst geheiratet haben, gewinnen sie nicht immer Sympathie für die Eheprobleme ihrer Eltern.
Obwohl erwachsene Kinder anerkennen, dass die Ehe hart ist, neigen sie dazu, das Gefühl zu haben, dass sie hätte funktionieren können, wenn ihre Eltern durchgehalten hätten.
„Sie sehen mich immer noch als Kind“
Eltern und Kinder leben viele Jahre lang in einer bestimmten Beziehung, in der die Eltern die Verantwortung tragen. Eltern haben manchmal Schwierigkeiten, dieses Konstrukt aufzugeben. Kinder hingegen sind in der Regel bereit und willens, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Wenn erwachsene Kinder sagen, dass ihre Eltern sie nicht als Erwachsene sehen, haben sie manchmal Recht. Oftmals beharren Eltern darauf, ungewollte Ratschläge zu erteilen. Die Missbilligung des Ehe- oder Lebenspartners eines Kindes zu äußern, kann definitiv zu Konflikten führen. Finanzen, Arbeitsplätze und Lebensstil sind weitere Brennpunkte für Konflikte.
„Wir haben nicht die gleichen Werte“
Wenn Kinder Entscheidungen treffen, die nicht mit den Werten ihrer Eltern übereinstimmen, sagen die Eltern manchmal: „So haben wir dich nicht erzogen“. Es fällt ihnen schwer anzuerkennen, dass erwachsene Kinder für die Entwicklung ihres eigenen moralischen Kompasses verantwortlich sind.2 Schwierigkeiten können auch entstehen, wenn ein erwachsenes Kind jemanden heiratet, der sich in wichtigen Punkten von seiner Geburtsfamilie unterscheidet. Manchmal rühren die Schwierigkeiten von Unterschieden in den politischen Neigungen oder religiösen Überzeugungen her. Diese Fragen stellen besonders schwierige Herausforderungen dar, da politische und religiöse Überzeugungen in der Regel eng miteinander verbunden sind. Manche Familien lernen, mit solchen Unterschieden zu leben. Andere lernen es nie.
„Sie sind eine giftige Person“
Was genau mit einer toxischen Person gemeint ist, hängt vom Sprecher ab. Es ist nicht in den Standardhandbüchern für psychische Störungen enthalten, aber im Allgemeinen versteht man darunter eine Person, die für das emotionale Gleichgewicht eines anderen schädlich ist. Diejenigen, die überwältigend negativ sind, die anderen die Schuld geben, die übermäßig bedürftig sind oder die beiläufig grausam sind, werden manchmal als giftig bezeichnet. Andere Etiketten, die oft zur Rechtfertigung der Beendigung einer Beziehung verwendet werden, sind narzisstisch und bipolar. Beides sind echte psychische Störungen, aber die Etiketten sind oft beiläufig
Ich kenne die eine und die andere Seite -, und beide tun sie weh. Die eine Seite: die Trennung war überfällig, weil ein Länger bleiben uns allen massivste Schäden zugefügt hätten.
Die 2. wurde von außen herbeigeführt: meine Tochter und ich dürfen nicht mit der Tochter unseres Sohnes in Berührung kommen. Mein Mann darf ganz selten (ein einziges Mal an Ostern mit ihr telefonieren).
Hallo,
Ich bin eine 51jährige Mutter eines 27jährigen Sohnes. In meinem Fall ist es so, dass mein Sohn schon öfter mal für einige Wochen den Kontakt zu mir abgebrochen hat, weil wir unterschiedlicher Meinung waren. Auch wenn es schlimm klingt, es tut mir mittlerweile gut damit. Ich habe ihn allein groß gezogen und sicherlich auch verwöhnt. Ich sehe das Problem bei uns, dass er sich von mir nicht richtig abnabeln kann. Er lebt seit dem er 22 Jahre ist nicht mehr zu Hause. Trotzdem ruft er mich jeden Tag an und möchte immer viele Unternehmungen mit mir machen. Ich allerdings habe seit 13 Jahren eine tolle Partnerschaft und genieße mittlerweile meine Freiheit. Ich liebe meinen Sohn sehr, aber er ist sehr dominant und möchte gerne über mich bestimmen. Wenn es nicht so geht, wie er es möchte, dann droht er mit Abbruch zu mir. Ich habe es jetzt schon ein paar Jahre mitgemacht, doch mittlerweile kann ich das nicht mehr. Ich weiß nicht mehr weiter.
Vielen Dank für den Artikel, den ich so unterstützen kann.
Es fehlt mir allerdings das thema Unzuverlässigkeit und Desinteresse. Dies ist aber dem Punkt „Giftige peson“ zuzuordnen.
Ich selber habe vor 7 Monaten den Kontakt zu meine Mutter per Brief abgebrochen.
Es gibt unzählige gründe aus der Kindheit und auch aus der Erwacjsenenwelt die mich zu diesem Schritt führten.
Suchtproblematik, Rollentausch Mutter und Tochter, ständige Unzuverässigkeiten, Desinteresse an meinem und unserem Leben, der ganzen Familie sowie Lügen aller Art.
Ich fühle mich seitdem befreit und mir geht es seelisch besser. Kein Bauchkrampfgefühl mehr, wenn mein Telefon klingelt und kein schlechtes Gefühl vor dem nächsten Treffen. Ich glaube sie hat meine Entscheidung mich zu trennen nie verstanden. Gemeldet oder nachgefragt hat sie allerdings nie. SiG
Wo kann ich eine Selbsthilfegruppe in Köln oder Umgebung finden?
Ich lese gerade das Buch von Angelika Kndt, es ist lange her, ich möchte gerne wissen, ob die Maya zu verlassene Mama doch zurückgekommen ist
Die Seele weint ein Lebenlang
wenn sich ein Kind (Tochter)trennt.
Nach mittlerweile 8 Jahren habe ich es akzeptiert.
Höre über unsere jüngere Tochter hin und wieder Neuigkeiten.
Ich hab eine Trauer Therapie gemacht und mich von meinem „Kind “ verabschiedet.
Das eigentliche Mutter Gefühl zur Tochter ist gerissen.
Wenn ich jetzt Bilder von ihr sehe ist es so als ob es eine frühere Bekannte ist.
Auch die mittlerweile 2 Kinder sind für mich keine Enkelkinder.
Insgesamt sind wir ja mit den Jahren ohne Kontakt,ein jeder mit
seinem eigenem Leben fremde Menschen geworden.
Wenn ich weiß es geht ihr gut, reicht mir das.
Als verlassene Mutter/Eltern kann man die Entscheidung der Kinder/Tochter nur akzeptieren lernen und weiter leben .
Man wird ja nicht gefragt ob man eine Trennung möchte.
Es wird einem aufgezwungen und muss lernen das zu respektieren.
Dieses Thema wird extrem vernachlässigt, obwohl es heute bei der Scheidungsrate allgemein immer öfter vorkommt, dass solche Ereignisse nicht auszuschließen sind. Es ist ein regelrechtes Tabuthema und jeder zieht sich in sein Schneckenhaus zurück und leidet, obwohl wir bestimmt nicht NUR die SCHULDIGEN SIND – der Kontaktabbruch ist von dem Kind (Erwachsenen!!!) geschehen und das finde ich richtiggehend kindisch und ich denke, dass dieser „Kinder“ – obwohl sie den Kontakt brechen – immer ein „großes Kind“ bleiben werden!! Meines Erachtens sind es allesamt „Kinder“, die kein großes Selbstwertgefühl gehabt haben oder haben! Spätestens, wenn sie evtl. selbst in die Elternrolle einsteigen, werden sie erkennen, das eine „Kindheit“ bei Vater und Mutter – egal wie – sich nicht löschen läßt und die sie in irgend einer Art und Weise geprägt hat. Mein Mann und ich haben den Kontakt zu unserer Tochter 2 Mal verloren – und obwohl sie unser Familienleben mit den Enkelkindern und auch mit unserem Sohn sehr geschädigt hat, ist sie jetzt wieder „teilweise“ auf uns zugekommen, aber für mich ist nun Schluß und ich sehe sie wie eine gute Nachbarin – ich biete ihr meine Hilfe an, wenn sie darum bittet, aber ich lebe jetzt mein Leben bewußter. Auch Fehler, die ich sonst ihr versucht habe, ihr abzunehmen, interessieren mich nicht mehr, es sind ihre Fehler!
Nur mein Mann ist noch immer in dieser „Opferrolle“ und es ist sehr schwer, ihn davon loszueisen. Aber ich bin ständig dabei, es ihm plausibel zu machen, dass WIR JETZT AN UNS DENKEN – EGAL WIE!!!!
Cornelia Richtarsky,
Auch ich bin eine betroffene Mutter. Meine Geschichte ist lang – aber kurz einen Überblick.
Meine Tochter nahm sich vor 15 Jahren das Leben ( Grund staatsanwaltlich festgestellt – mein Exmann hat sie mit 9 Jahren sexuell missbraucht, aber leider schon verjährt)
Mein Sohn brach vor einigen Jahren den Kontakt zu mir ab mit der Begründung ich wäre am Tod der Tochter schuld.
Ich weiß aus Quellen, dass die neue Frau meines Exmannes ihn in diese Richtung bearbeitet hat.
Voriges Jahr ist nun mein zweiter Mann, mit dem ich eine gute Ehe hatt,e verstorben.
Somit spüre ich die Einsamkeit jetzt doppelt schwer.
vielleicht kann jemand oder Frau Kindt mit mir Kontakt aufnehmen.